Daniel war wohl der Schüler am DG, der die sowohl schönste als auch deutlichste Art hatte, jemanden seine Mißgunst zu offenbaren. Dafür benötigte er, wenn überhaupt, nie viele Worte; er verstand wie kein anderer die Kunst der bösartigen (jedoch immer dezent-diskreten) Mimik. Somit wußte man bei ihm immer, woran man war, da er jedem von Anfang an zu verstehen gab, was er von ihm/ihr hielt.
So paradox es sich anhört, beherrscht er aber ebenso gut die Kunst des Schleimens; wahrscheinlich gibt es keinen Lehrer am Dürer (ausgenommen Herrn Willert), dem er nicht schon mal in den Arsch gekrochen ist (wobei mir ganz spontan und unwillkürlich Frau Schwarz als Stichwort einfällt), in der Hoffnung, eine bessere Zensur zu erhalten.
Daniel ist dafür bekannt, seinem Jähzorn, besonders beim Sport, freien Lauf zu lassen; so wunderte es nach ein paar Jahren gemeinsamer Schulzeit niemanden mehr, wenn sich Daniel bei nicht ganz so glücklich verlaufendem Spiel auf dem Platz wie ein kleines Auto aufführte, was nicht selten mit einem Tritt gegen die Wand gekrönt wurde. Allerdings entwickelte auch er sich weiter und ist heute kein ganz so schlechter Verlierer mehr.
Ist unser Michael Jordan-Fan mal nicht damit beschäftigt, sich in Superhelden-Comics zu vertiefen, seine Zeit bei der Icon zu verschwenden, oder im Parkhaus herumzuirren, ohne die Ausfahrt zu finden, nervt er mit Vorliebe mutwillig seine Freunde, indem er leidenschaftlich seine Erlebnisse vor dem Computer schildert. Egal, ob es ein Problem mit dem Betriebssystem gab, oder eine besonders spannende (zumindest für ihn) Stelle bei Command & Conquer oder Tomb Raider auftrat, man konnte sich am folgenden Schultag einer Beschreibung in allen Details sicher sein...gähn.
Um nochmal zum Thema Sport zurück zu kommen: Daniel ist in meinen Augen der perfekte Mann für die Präsidentschaft eines Anna-Kournikova-Fanclubs. Wahrscheinlich verfolgt kein anderer ihre Spiele mit solcher Hingabe und läßt sich so wenig Zeitungsartikel über sie entgehen wie Daniel.
Ja, Dani, inzwischen bist du beim Bund... Ich hoffe, du wirst dort nicht so hart hergenommen (fall nicht zu oft auf den Seifentrick rein!), damit du auch nach Ablauf deines Wehrdienstes noch heterosexuell bist. Außer den üblichen Wünschen für die Zukunft wünsche ich dir eins ganz besonders: Ich wünsche dir, daß sich Anna Kournikova in dich verliebt!
Andi
(unter Mitwirkung von Evelyn, die zur Stichpunktsammlung beigetragen hat)